Rede des Stadtverordneten Hendrik Seipel-Rotter zum „Neubau Sportpark Rheinhöhe“ in der Stadtverordnetenversammlung am 14. Juli 2022
Herr Stadtverordnetenvorsteher,
sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Kolleg*innen, es ist unbestritten, wir brauchen dringend ein neues Schwimmbad.
Für den Schulsport, für unsere Vereine und auch für unsere Bürger*innen. Schwimmbäder sind Teil der städtischen Daseinsvorsorge. Dabei geht es nicht nur darum, das Bad an der Mainzer Straße zu ersetzen. Das ist auch ein Ziel. Schwimmbäder sind Elemente der Daseinsvorsorge. Aber Schwimmbäder müssen auch zeitgemäß sein. Attraktiv. Erlebnisbäder sind gefragt.
Wir brauchen außerdem eine neue Eisbahn.
Und weil wir uns vorgenommen haben Wiesbaden klimaneutral zu machen, wollen wir den Bau dieser Sportanlage so nachhaltig wie möglich.
Mit dem Sportpark legen wir einen zukunftsfähigen Bau vor, liebe Kolleginnen und Kollegen.
Der Sportpark bietet Erlebnisbad, Saunalandschaft, Schul- und Sportschwimmen. Attraktive Erlebnis-Wasserflächen und Saunalandschaften sind ein großes Pfund und werden den Standort schnell zu einem beliebten Bad machen.
Mit Rollschuh- und Schlittschuhbahn außerdem einen mehr als würdigen Ersatz für die Henkeleisbahn.
Der Bau ist gut angebunden und kann mit allen Verkehrsmitteln angefahren werden. Uns war hier besonders die leichte Erreichbarkeit mit dem Rad und dem ÖPNV ein wichtiges Anliegen.
Der Bau ist 100% barrierefrei.
Durch Fernwärme, Solarenergie, Holzdach, Begrünung und das Nebeneinander von Schwimmbad und Eissporthalle wird die Nachhaltigkeit des Objektes beispielgebend. Die Architektur eine Besonderheit.
Aber dennoch. Die Kosten für dieses Projekt haben uns nicht kalt gelassen. Diese Kosten sind stark gestiegen. Einmal auf Grund der Kontaminierung des Geländes, aber auch weil die Kosten für Bauprojekte gerade durch die Decke gehen.
Haushaltssperre, steigende Energiekosten und die Aussicht, dass Menschen im Winter frieren werden oder ihre Gasrechnung nicht mehr bezahlen können, macht die Diskussion über große Projekte zudem insgesamt nicht einfach.
Aber wir müssen nicht nur in der aktuellen Situation, sondern auch für die Zukunft unserer Stadt Verantwortung übernehmen.
Und diese Verantwortung für die Zukunft, liebe Kolleg*innen und Kollegen, beweisen wir mit dem Sportpark Rheinhöhe. Und das nicht nur aus den genannten Gründen. Der Sportpark kann noch mehr.
Eisbahnen und attraktive Schwimmbäder sind ein Standortfaktor.
Das Projekt strahlt über die Stadt hinaus und wird Gäste mindestens aus den umliegenden Gemeinden nach Wiesbaden bringen. Für Saunabäder wie in Obertshausen oder Bad Homburg reisen Menschen aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet an und das wird in Wiesbaden wohl auch so sein.
So wird der Standort Wiesbaden insgesamt attraktiver.
Die genannten Kosten sind nicht schön, aber ein Abbruch kommt für uns nicht in Frage. Auch deshalb nicht, weil auf Grund der sich abzeichnenden Kostensteigerungen bei Rohstoffen und Energie voraussichtlich alles was wir anfassen werden, in den kommenden Jahren eher deutlich teurer wird.
Hier noch zu zögern oder das Projekt komplett neu zu denken, würde daher weitere Millionen Mehrkosten verursachen und damit vermutlich ein Ende dieses Projektes bedeuten.
Das ist keine Option.
Wir wollen eine Stadt der Zukunft, die visionäre Projekte fördert, statt in der Vergangenheit stehenbleibt. Daher stimmen Sie mit uns für dieses außergewöhnliche Projekt.
Vielen Dank!