21. Juni 2019

Krise der Wiesbadener Jugendwerkstatt nicht auf Kosten der Belegschaft bewältigen

Grüne fordern ausreichende Finanzierung der Reintegrationsmaßnahmen

Die Grünen begrüßen das einhellige Bekenntnis aller Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen im Finanzausschuss der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung zum Erhalt und zur Stärkung der Wiesbadener Jugendwerkstatt.

„Im Ausschuss mussten wir jedoch die Einführung des TVÖDs (Tariflohns) stoppen, nachdem in der Diskussion mit der Geschäftsführung überraschend klar wurde, dass dies die Insolvenzgefahr erhöhen würde“, erläutert Christiane Hinninger, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtparlament und Mitglied im Finanzausschuss. „Die andauernde Krise der gemeinnützigen städtischen Gesellschaft muss bewältigt werden, jedoch nicht auf Kosten der Belegschaft.“

Erhöhte Kosten der Gesellschaft müssen durch erhöhte Vergütungssätze für die Ausbildung und Berufsintegration von Langzeitarbeitslosen sowie eine bessere Auslastung der vorhandenen Ausbildungskapazitäten gedeckt werden.

Die WJW erfülle eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe bei Ausbildung und Reintegrationsmaßnahmen von Erwachsenen. Während aber die Zahl der Langzeitarbeitslosen unter 25 Jahren in Wiesbaden in den letzten Jahre zugenommen habe und der Bedarf an entsprechenden Maßnahmen steige, habe die Stadt Ausbildungsplätze bei der WJW reduziert. Eine solche Entwicklung tragen die Grünen nicht mit.

Aufgabe des Sozialdezernates sei es dafür zu sorgen, dass die vorhandenen Ausbildungskapazitäten der WJW genutzt und die Ausbildungsplätze kostendeckend finanziert werden.

„Wir erwarten, dass endlich, wie vor einem Jahr beauftragt, ein tragfähiges Konzept von der neuen Geschäftsführung der WJW vorgelegt wird und dass durch das Sozialdezernat ein Finanzierungskonzept erstellt wird, mit dem die Unterfinanzierung der städtischen gemeinnützigen Gesellschaft beendet wird“, so Hinninger abschließend.