15. Oktober 2015

Folklore retten!

Das Kulturfestival braucht politischen Rückhalt.

„Wir GRÜNE wollen die Zukunft von Folklore sichern! Es muss doch für alle politischen Kräfte dieser Stadt eine Selbstverständlichkeit sein, dafür an einem Strang zu ziehen!“, meint  Dorothea Angor, kulturpolitische Sprecherin der Wiesbadener GRÜNEN. „Die Situation, vor der wir hier gerade stehen, ist eine schwierige, doch das kann keine Entschuldigung für eine vorschnelle Entscheidung sein. Unser Folklore ist ein fester Bestandteil des Wiesbadener Stadtbilds und hat in seinem fast 40-jährigen Bestehen neben der großen Anzahl von Fans aus der Stadt eine immense, weitreichende touristische Wirkung entwickelt. Tausende junge und junggebliebene Menschen strömen alljährlich nach Wiesbaden um hier drei tolle Tage zu erleben.“

„Denn das Erfolgsrezept von dem größten Festival Wiesbadens ist es doch gerade, dass Kunst, Kultur und gesellschaftliche Fragen in den Mittelpunkt gerückt werden. Offenheit, gegenseitiger Respekt, immer wieder neue Blickwinkel und Sichtweisen auf das Leben sowie die Begegnung von Jung und Alt bilden den Mix, der Folklore so unverwechselbar gemacht hat. Folklore trägt eben ein kleines Stück Großstadt-Charme in das sonst so etablierte Wiesbaden. Nirgends in Wiesbaden fällt die Begegnung unterschiedlicher kultureller Welten so leicht, wie auf dem über die Stadtgrenzen hinaus prominenten Kulturfestival. Wir können es uns gar nicht leisten, das einfach zu aufzugeben. Folklore ist Innovation und Integration!“

„Ja, die Durchführung eines solchen Festivals ist immer ein Minusgeschäft. Ohne Zuschuss gibt es kein Folklore.“, stellt Angor klar. „Es gilt nun, neue Lösungen zu finden, um den Erhalt von Folklore zu sichern. Wir GRÜNE akzeptieren angesichts der Haushaltslage, dass im Sozialhaushalt kein Platz für eine weitere Finanzierung ist, aber das darf nicht zur Konsequenz haben, dass Folklore stirbt. Wir meinen, dass  darüber offen zu reden ist, ob nicht ein anderer Etat, wie zum Beispiel der für Stadtmarketing der richtige ist. Das Folklore Festival kann den Charakter einer Talentschmiede für junge Künstler und einer Nachwuchsförderung für alle Arten von Gewerbe haben. Wir sollten anerkennen, dass sich Wiesbaden hier von seiner innovativen und integrativen Seite weit über die Stadtgrenzen darstellen kann.“

„Aber als erstes brauchen wir nun breiten politischen Rückhalt sowie ein klares, öffentliches Statement für das Festival. Gerade in einem Kürzungshaushalt gilt: Solange nicht über alle teuren Großveranstaltungen wie zum Beispiel das Stadtfest diskutiert wird, kann auch Folklore nicht gestrichen werden!“, so Angor abschließend.