Ostfeld zu wertvoll für Schnellschüsse
Grüne erwarten Klärung essentieller gestellter Fragen vor Beratung einer Entwicklungssatzung
„Die in den Magistrat eingebrachte Sitzungsvorlage, mit der die Entwicklungssatzung Ostfeld-Kalkofen beschlossen werden soll, ist für uns Grüne derzeit weder beratungs- noch beschlussreif. Viele entscheidende Fragen sind noch nicht geklärt“, stellt Felix Kisseler, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen Rathausfraktion, fest. „Die in der Stadtverordnetenversammlung am 12. Dezember 2019 formulierten Fragen sind nicht umfassend beantwortet.“
„Insbesondere ist der Widerspruch zwischen den Aussagen der Klimpraxstudie und dem Klimagutachten nicht aufgeklärt, sowie die zukünftigen Veränderungen der Flugbewegungen und der Überflugrouten der US Army“, ergänzt Konny Küpper, umweltpolitische Sprecherin der Rathausgrünen kritisch. „Um die vom Stadtplanungsdezernenten Kessler geforderte „vernünftige Zukunftsentscheidung“ zu treffen, müssen Lösungsansätze schon jetzt erkennbar sein bzw. aufgezeigt werden. So könnten z. B. Klimaleitbahnen, Kaltluftentstehungsflächen sowie Gebäudehöhen und -anordnungen als grobes Szenario bereits jetzt dargestellt werden“, hält Küpper fest.
„Wenn wir hier viel Geld in die Hand nehmen müssen, um in den nächsten Jahrzehnten einen neuen Stadtteil zu schaffen, dann nur, wenn die Voraussetzungen stimmen“, ergänzt Dorothée Andes-Müller. Die planungspolitische Sprecherin weiter: „Für uns Grüne kann das nur ein moderner, nachhaltiger, klimaneutraler Stadtteil werden; verkehrsarm oder sogar autofrei. Dazu ist die verkehrliche Anbindung vertiefender zu betrachten. Sozial durchmischt muss er sein und mit innovativen Wohnformen, Geschäften des täglichen Bedarfs und umfassender sozialer Infrastruktur sowie Büros und kleinem Gewerbe, mit Frei- und Grünflächen“, so Andes-Müller. „Klar ist, ohne durchdachten und leistungsfähigen ÖPNV ist ein solcher Stadtteil undenkbar. Ein Ast der bereits in Planung befindlichen Citybahnroute wäre dazu ein sinnvoller passender Baustein“, so die planungspolitische Sprecherin abschließend.